Chronik
Chronik
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Anfangs waren es die Neugier auf das Land der abertausend Berge, Götter und Legenden und die Lust, im Himalaja zu wandern, die uns nach Nepal lockten. Die Faszination der Landschaft und der freundlichen, warmherzigen Menschen lassen uns seither nicht mehr los, sodass wir seit unserer ersten Reise im Jahr 2005 mindestens einmal im Jahr nach Nepal reisne. Wir, das sind mein Ehemann Thomas Ochs und ich, Ursula Ochs (jetzt 1. Vorsitzende des Vereins). Auf den Trekkingtouren und durch den Kontakt zu den Einheimischen waren die sozialen Missstände und die Armut schnell unübersehbar. Kinderarbeit ist in Nepal auch heutzutage leider keine Ausnahme. Oft müssen Kinder den ganzen Tag für den Straßenbau Steine klopfen. Kinder haben sehr harte, für unsere Verhältnisse fast unmenschliche Arbeit in Ziegeleien zu leisten. Hotels und Lodges werden von Kindern bewirtschaftet. Die Mädchen müssen im Haushalt helfen und auf die kleineren Geschwister aufpassen. Viele Kinder können nicht die Schule besuchen. Ein Schlüsselerlebnis war für uns ein Busunglück, bei dem ein Mädchen sehr schwer verletzt wurde. Ihre Eltern konnten nicht für die Behandlung aufkommen. Eine Operation wäre mangels Krankenkasse und staatlicher Hilfe nicht möglich gewesen.
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Nachdem wir auf einigen Familienfeiern Spenden für Nepal gesammelt hatten, gründeten wir im Januar 2010 mit Freund*innen den gemeinnützigen und mildtätigen Verein Direkthilfe Nepal e.V.. Mit den eingenommenen Spenden im Gepäck reisten wir im März 2010 wieder nach Nepal, um unsere ersten Projekte zu starten.
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Unser erstes Unfallopfer, das wir durch unseren Verein unterstützten, war ein alter Mann, der beim Mähen den Hang hinabgestürzt war und dabei mehrere Brüche erlitten hatte.
Seit 2011 unterstützen wir das Krankenhaus in Amppipal, das von dem deutschen Chirurgen Herrn Dr. Wolfhard Starke neun Jahre ehrenamtlich geleitet wurde. Wir konnten uns auf unseren Reisen im Januar 2011 und März 2012 von der hervorragenden Arbeit von Herrn Dr. Starke überzeugen. Nachdem Herr Dr. Starke im Jahr 2012 in den Ruhestand gegangen war, hat ein nepalesischer Arzt die Leitung des Krankenhauses übernommen.
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Im Jahr 2011 starteten wir unser Schulprojekt auch in Amppipal und zwar an der Janata English School (JES). Tragischerweise wurden beim Erdbeben im Jahr 2015 mehrere Schulgebäude zerstört und der geplante Wiederaufbau der Gebäude gestaltete sich schwierig. Mittlerweile konnten mit unserer finanziellen Unterstützung fünf Schulgebäude erdbebensicher saniert und damit die Schule wieder aufgebaut werden. Durch mehrere Essensausgaben pro Woche an alle ca. 250 Schüler*innen und Lohn- bzw. Lohnzuzahlungen konnten wir die Lebensverhältnisse aller Beteiligten deutlich verbessern. Viele Familien haben durch unser Wasserbüffelprojekt dauerhaft eine eigene Erwerbsquelle erhalten.
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Nach der Beendigung des Schulprojekts in Amppipal im Juni 2021 unterstützen wir unsere Schüler*innen im Projekt auf der Old Capital Secondary School in Gorkha (OCS), eine der besten Schulen in der Gegend. Die Schüler*innen, die auf der OCS nach der 10. Klasse ihren Abschluss (SEE = Secondary Education Examination) gemacht haben, befinden sich auf Colleges in dualen Berufsausbildungen.
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Vier weitere Schülerinnen und Schüler unterstützen wir auf der Ariya Deep Montessori Pre –School (früher: Leading Stars Pre -School) und auf der weiterführenden Arumina School bzw. Vidhya Sanskar School in Kathmandu. Der älteste Schüler im Projekt studiert auf dem Quest College das Fach Hotelmanagement.
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Im Rahmen unseres Engagements besuchten wir auch das Pashupati Welfare Center, ein Altenheim in Kathmandu, in dem ca. 230 mittellose, alte Menschen in einem Hindutempel wohnen. Sie erhalten keine familiäre und hier nur unzureichende staatliche Unterstützung. In den ersten drei Jahren konnten wir in mehreren Spendenaktionen für ca. 1000 € pro Jahr Grundnahrungsmittel wie Reis, Linsen, Gemüse und Obst an das Heim liefern. Im den Jahren 2013 bis 2016 haben wir zusätzlich warme Wollschals, warme Bettdecken, Bettlaken und Kissenbezüge für alle Heimbewohner im Wert von mehren Tausend Euro an das Heim geliefert. Die erbärmlichen Zustände in dem Heim haben sich in den letzten Jahren keineswegs verbessert. Die alten Menschen sind uns ans Herz gewachsen und ihre Freude ist jedes Mal sehr groß, wenn wir kommen.
Im November 2017 haben wir mangels behördlicher Genehmigung lediglich eine Obst- und Saftspende an das Altenheim abgeben können. Bereits im Jahr zuvor wurden wir bei unserer ordnungsgemäß angemeldeten Spendenaktion behindert und man ließ uns nur widerwillig die 230 warmen Wolldecken austeilen. Man öffnete uns erst nach längerem Warten die Schranken, erteilte uns keine Bescheinigung über die vorgenommene Spende und ließ uns wissen, die alten Menschen seien hier gut versorgt, unsere Sachspenden nicht nötig, jedoch seien Geldspenden willkommen. Scheinbar wünscht die nepalesische Regierung, die selbst bei Naturkatastrophen - wie den Erdbeben im Jahr 2015 und den verheerenden Überschwemmungen im Terai im Sommer 2017 - die internationalen Soforthilfen boykottiert hat, unsere Spenden zurzeit nicht.
Im Oktober 2021 wurde uns der Zutritt zum Altenheim gänzlich verweigert. -
Ausblick
Die nachhaltige Unterstützung der Kinder in unseren Projekten in Form von Patenschaften ist unser Hauptanliegen und hat Priorität. Unser Hauptziel ist, Mädchen zu fördern, die besonders in den ehemals unteren Kasten am härtesten von den sozialen Benachteiligungen betroffen sind und keine Chance auf Bildung haben.
Alle Schüler*innen im Projekt sollen von uns einen Schulabschluss nach der 10. Klasse (SEE = Secondary Education Examination) auf der Old Capital Secondary School in Gorkha bzw. auf einer der anderen Schulen in Kathmandu und eine anschließende Berufsausbildung finanziert bekommen.
Wir überzeugen uns regelmäßig, mindestens einmal jährlich, in den Schulen und vor Ort durch Elternbesuche und -gespräche über die Entwicklung der Kinder im Projekt.
Coronabedingt konnte im Jahr 2020 keine Reise nach Nepal stattfinden.
Ich, Ursula Ochs, konnte mich während meines Aufenthalts in Nepal im Oktober 2021 beim Besuch der Kinder in den Schulen und durch Gespräche mit den Projektleitern davon überzeugen, dass alle Schüler*innen im Projekt bestens versorgt sind.
Es besteht fortwährend ein intensiver Austausch per E-Mail mit den Projektleitern vor Ort. Der Schulbesuch wird auch durch regelmäßige Übersendung der Zeugnisse dokumentiert.
Weitere aktuelle Informationen finden Sie in den Berichten auf der Seite „Unsere Projekte“ und im Blog.
(aktualisiert im November 2021)